Bericht von Kati Blachut
02./03.10.2021. Ein aufregendes und spannendes Ringerwochenende liegt hinter uns. Den Anfang machten Rodrigo Hartig, Oliver Schwabe und Leon Blachut, die schon am Freitag früh zu ihren ersten Deutschen Meisterschaften fuhren. Für unseren 13jährigen Rodrigo hatte sich die Nominierung schon vor der DM positiv ausgewirkt, denn er bekam früher als geplant ein Handy. Aus der mitteldeutschen Meisterschaft vor 14 Tagen hatte er sich vorgenommen, die 41 kg ein letztes Mal zu halten. Noch am Abend zuvor, am Testzentrum, hatte Rodrigo noch 300 g drüber. Doch nach dem Wiegen in Torgelow stand fest, er hat es geschafft. Gegen den späteren Dritten der DM im klassischen Stil verlor unser Sportler auf Schultern. Gegen einen Ringer aus Furtwangen zog er einen Kopfhüftschwung, konnte diesen jedoch nicht halten, wurde übertragen und verlor auch diesen Kampf. Am Ende sprangen für Rodrigo´s 8. Platz auch noch Länderwertungspunkte heraus.
Oliver und Leon fuhren als Freistiler nach Ladenburg. Ebenfalls als Neulinge schafften es beide nicht aus ihren Pools heraus. Oliver, in seiner bis 48 kg-Gewichtsklasse, belegte Platz 13. Leon verlor beide Male nach Punkten und stand am Ende auf Platz 12 im Limit bis 62 kg. Etwas geknickt und mit neuen Eindrücken und Erfahrungen im Gepäck, reisten alle am Sonntag Abend wieder in der Heimat an. „Alles gut, Kopf hoch und weiter geht´s“, las man später in der Trainergruppe. Das fasst es, denke ich, passend zusammen. Ein Dank geht an die Landes-und Nachwuchstrainer der jeweiligen Delegationen, die die Lugauer betreuten.
Samstag (02.10.2021) früh ging es für die E-, D- und C-Jugend nach Werdau zum 27. internationalen Pokalturnier. Die Lugauer Ringer konnten mit vier E-Kindern, drei D-Ringern und acht C-Jugendlichen aufwarten.
Lion Lörenz (28 kg) rang das erste Mal bei einem Turnier. Immer bei der Sache versuchte er, sein noch kleines Technikwissen umzusetzen. Einen Kampf konnte er nach Punkten gewinnen. Bei weiteren dreien machte er Punkte verlor aber leider noch auf Schultern. Stolz konnte er eine Urkunde für den 6. Platz entgegennehmen. In Lion´s Gewichtsklasse fand sich noch ein Lugauer Ringer wieder. Louis Schürer schaffte es nicht aus seinem Pool heraus und wurde Siebter. Theo Sczyrba (31 kg) hatte gleich fünf Kämpfe zu bestreiten und konnte leider nur bei einem punkten. Theo konnte sich mit dem 6. Platz über eine Urkunde freuen.
Arne Brandt ist unser E-Jugendlicher in der bis 38 kg-Klasse. Er ist das letzte Jahr in der E-Altersklasse und zeigte bei zwei Kämpfen, dass er seine Gegner voll im Griff hat. Für beide Schultersiege brauchte er gerade einmal rund 1 min. Arne errang den einzigen Goldpokal für das Lugauer Team.
Eine Überraschung errang sich unser leichtester D-Ringer Nick Barsch selbst, indem er durch den Werdauer Veranstalter zum „Besten Kämpfer“ auserwählt wurde. Nichts konnte Nick in seinen vier Kämpfen bremsen. Immer wieder nach vorn, auf den Gegner zu, angreifend errang er einen Schultersieg gegen Ringer aus Plauen und Wolfshagen. Eine technische Überlegenheit erarbeitete er gegen die Berliner Konkurrenz. Nur sein Erzrivale aus Pausa, Henri Hocke, konnte ihn beim Stand von 14:14 mit einem Konter auf Schultern stoppen. Dennoch eine super Leistung, die mit einem Silberpokal und einem Pokal für den Besten Kämpfer belohnt wurde.
Das zweite Mal stand unser Lukas Mattheß im Limit bis 38 kg für Lugau auf der Matte. Mutig stellte er sich im Kampf Ringern, die schon viel länger trainieren als er. Trotzdem versucht er mitzuhalten. Beide Duelle verlor er und wurde Dritter. Auch Ole Kossack, schon etwas länger im Trainingsbetrieb, fand nicht so recht ins Turnier. Unter vier Kontrahenten unterlag Ole Dreien aber konnte auch einen Vergleich mit einem Schultersieg gewinnen. Dies brachte ihm den 4. Platz ein.
Unsere acht C-Jugendlichen befanden sich jeweils in vier Gewichtsklassen. Rick Scheffler und Marick Schüßler, auch noch im gleichen Pool, verloren beide gegen den späteren Ersten, Borchiashvilli von Preußen Berlin und gewannen beide gegen einen weiteren Berliner. Nun sollte es wieder einmal das vereinsinterne Duell entscheiden, wer ins kleine Finale einzieht. Nach der ersten Runde stand es 6:12 für Marick, wobei ein 1A-Schulterschwung den Führenden kurz in Bedrängnis und in die gefährliche Lage brachte. In der zweiten Runde konnte sich Marick absetzen und gewann nach Punkten. Unser Sportschüler durfte nun um Platz drei Ringen und Rick rang um Platz fünf. Auf Rick wartete wieder ein Junge vom Verein Luftfahrt Berlin und bei Marick stand ein Greizer auf der Matte. Unsere Ringer ließen nichts anbrennen und siegten jeweils mit einem Schultersieg in ihrem bis 34 kg-Limit.
Vier Kilo mehr brachten Paul Schulz und Myles Krumbholz auf die Waage bei insgesamt 14 Teilnehmern. Auch hier, beide im gleichen Pool, verloren gegen dieselben Gegner, wobei Myles noch einige Male punkten konnte. Für Paul war nach zwei Kämpfen Schluss. Myles gewann ein Duell mit einem Schultersieg, war aber trotzdem nach der dritten Runde raus. Paul wurde Elfter und Myles Siebter.
Wieder 4 kg mehr, in der Gewichtsklasse bis 42 kg, standen Johnny Fröber und Niclas Bernhardt für die Eichenkränze am Mattenrand. Johnny hatte schon im ersten Kampf einen echten Brocken zu bewältigen. In der ersten Runde noch knapp in Führung liegend, schaffte es unser Ringer nicht mehr, weiter zu punkten und verlor gegen den Auer auf Schultern. Das musste Johnny erstmal verkraften. Zwei folgende Schultersiege sollten genug Motivation sein, um es in die Finalkämpfe zu schaffen. Hier wartete der spätere Sieger Ebereschi auf unseren Athleten. Johnny fand keine Technik. Sobald er ansetzte, konterte der Wolfshagener technisch perfekt. Johnny blieb leider nur der 7. Platz.
Mit zwei Schultersiegen startete Niclas perfekt ins Turnier. Dann kam auch hier der Auer Ringer und Niclas verlor sehr schnell. Ein Freilos rettete ihn in die nächste Runde. Doch auf hier folgte der Kampf gegen den späteren Sieger und nochmal musste unser Athlet gegen einen Auer Ringer ran. Am Ende konnte er sich über Platz 6 von 15 Teilnehmer freuen.
In der Kilogrammklasse bis 58 waren vier Kontrahenten eingeschrieben, davon zwei aus Lugau. Und wieder hieß der erste Vergleich Max Steudte gegen Merlin Fritzsche. Naja, beide gute Kumpels. Es ist kein Geheimnis, das Merlin hier gewinnt. Max und Merlin gewannen beide gegen den Berliner Ringer. Nun hieß für beide der letzte Gegner Erwin Lerchenberger aus Gelenau. Max setzte hier keine Energie ein und verlor auf Schultern. Der Kampf Merlin gegen Erwin war da schon spannender. Zur Pause stand es 2:4, also alles noch drin. Eine fast ausgeglichene Runde zwei folgte. Merlin arbeitete bis zum Pfiff daran, beim Stand von 4:6 seinem Gegner noch eine Wertung abzuringen und war dementsprechend frustriert, als er es nicht schaffte. Merlin wird mit einem Silberpokal belohnt und Max wird Dritter.
Einen Tag später, zum Tag der Deutschen Einheit, waren unsere Mädchen an der Reihe. Hier stellten sich Lara Barsch, Freyja und Janique Wolf und Leja Schüßler ihren Gegnerinnen beim 21. internationalen Pokalturnier der Stadt Werdau. Lara absolvierte ihr erstes Turnier und war schon zwei Tage zuvor sehr aufgeregt. Sie überlegte immer wieder welche Technik sie anwenden könnte und wie sie diese dann umsetzen wolle. Im 23 kg-Limit hatte sie eine slowakische Ringerin, rang über die gesamte Zeit und konnte einen Schultersieg beim Stand von 22:4 erringen. Ein schöner und erfolgreicher Einstand in ihre Ringerkarriere, denn Lara sicherte sich damit den Goldpokal.
Insgesamt aus sechs Mädchen bestand die ringende Gruppe in der bis zu 34-kg Klasse um Leja Schüßler. Unsere Athletin schoss regelrecht ihre Kontrahentinnen von der Matte, indem sie vier Schultersiege gegen zwei Berliner, eine Luckenwalder und eine Tauchaer Ringerin errang. Schade, dass die erfolgreiche Serie durch die letzte Gegnerin aus Luckenwalde ein Ende fand. Nach Tränen und aufbauenden Worten von allen Seiten freute sich Leja dann doch über ihre sehr gute Leistung und über ihren Silberpokal.
Zu diesem Turnier mal nicht in einer Gewichtsklasse, trennten sich unser „Wolf-Mädels“, indem Freyja im bis zu 38 kg-Limit rang und Janique mit wenigen Gramm drüber, sich mit den Mädels in der bis 42 kg-Klasse messen wollte. Bei 14 Teilnehmerinnen erreichte Freyja den 12. Platz. Leider verlor sie zwei Duelle, was das Aus bedeutete. Ihre Schwester kämpfte im 5er Pool. Bei insgesamt 10 Teilnehmerinnen kassierte sie eine technische Unterlegenheit, holte sich dann einen schnellen Schultersieg und verlor ihren letzten Kampf auf Schultern. Janique wurde Siebte.
Es war für viele seit langer Zeit der erste Wettkampf. Man merkte den Kindern an, dass sie es nicht mehr gewöhnt sind, den ganzen Tag aktiv zu sein, um sich dann punktgenau zu konzentrieren und Technik/Leistung abzurufen. Lehrer/innen sehen hier bestimmt parallelen ;-). Die Gesamtheit der Ergebnisse für dieses Wochenende geht für den Wiederanfang in Ordnung. Dennoch sollten wir JETZT anfangen die Pobacken zusammenzukneifen, konzentriert und vor allem regelmäßig zu trainieren, um den Anschluss nicht zu verpassen.