Bericht von Jan Peprny
Fotos von Katrin Peprny
Am 28.09.2024 war es wieder so weit. 19:30 Uhr – Ringkampfzeit in Lugau. Zu Gast in der Ringerhalle „Am Bahnhof“ in Lugau war der AC 1897 Werdau. Der Tabellenzweite hatte bis jetzt nur einen Kampf verloren und war mit einer starken Mannschaft angereist. Allerdings wurde die Gewichtsklasse bis 86 kg nicht besetzt und Kapitän Toni Peprny erhielt die Punkte kampflos. Dennoch waren wir der Außenseiter in eigener Halle.
Wie in allen vorherigen Kämpfen stand Iqbal Sakhizada bis 61 kg Freistil als Erster auf der Matte. Mit Beinangriff und anschließender Zange am Boden ging Iqi schnell mit 6:0 in Führung und hatte seinen Gegner Konstantin Valassis schon in der gefährlichen Lage. Aber leider konnte er ihn nicht festhalten. Danach ging nichts mehr bei Iqi. Stattdessen kam sein Gegner immer besser in Fahrt und nahm unserem Kämpfer eine Wertung nach der anderen ab. Endstand 7:14 für den Werdauer und 2 Punkte für die Mannschaft.
Unser „Superschwerer“, Ondrej Dadak, der mit seinen 93 kg alles andere als ein solcher ist, traf in der Gewichtsklasse bis 130 kg auf seinen Landsmann Pavel Povada. Ondrej ging sehr konzentriert zu Werke und beherrschte den Ex-Lugauer über die volle Kampfzeit und gewann nach Punkten. Ausgleich 2:2.
Im nächsten Kampf bis 66 kg wollte Erik Negwer gleich zu Beginn mit einem Durchschlüpfer punkten. Aber Tobias Knittel konterte mit einem Kopfhüftschwung und Erik lag gleich mit 4 Punkten zurück. Die nächsten Angriffe gelangen dann besser und Erik punktete mit Durchschlüpfer und Rollen zur zwischenzeitlichen 10:4-Führung. Aber dann wurde es hektisch. Nach einer strittigen Kampfrichterentscheidung verlor Erik total den Faden und gab Punkte ab. Und 5 Sekunden vor Schluss rasselte er auch noch auf einen KH hinterher und es stand kurzzeitig 11:11. Zum Glück konnte Erik seinen Gegner übertragen und so die entscheidende 1 zum 12:11-Punktsieg holen. 3:2 Führung.
Bis 98 kg musste unser Krzysztof gegen seinen Landsmann Sebastian Jerzierzanski ran. Gegen den sechsmaligen polnischen Meister und Medaillengewinner bei Europameisterschaften hatte Krzysztof einen schweren Stand. In einem von Taktik geprägten Kampf brachte jeder einen Beinangriff durch. Dem Werdauer gelang dann noch eine Bodentechnik zum 2:4. Und diese Führung verteidigte er bis zum Schluss. 3:3 Ausgleich.
Letzter Kampf vor der Pause war wieder Leon Blachut bis 71 kg Freistil. Im punktreichsten Kampf des Abends bot Leon seinem Gegner gleich Paroli und versuchte es mit Beinangriffen. Aber dafür war Fernando Mahmoud zu gut und Leon wurde gekontert. Trotz großer kämpferischer Leistung verlor Leon technisch und es stand 3:7 für Werdau. Aber nur kurz, denn danach kamen die 4 Punkte von der unbesetzten 86 kg-Klasse dazu und es war wieder ausgeglichen 7:7.
Den kürzesten Kampf des Abends hatte dann Tim Kotzur bis 75 kg klassisch. Er hatte gegen Katsuaki Endo, einen Top-Athleten aus Japan, keine Chance und verlor technisch. Werdau führte wieder mit 4 Punkten.
Jetzt war es an Szymon Wojtkowski, unsere Mannschaft im Rennen zu halten. Gegen Zalik Sultanov zu Beginn etwas zögerlich, ließ er dem Werdauer im weiteren Kampfverlauf nicht den Hauch einer Chance und punktete diesen mit Beinangriffen technisch aus und es stand 11:11.
In diesem Kopf-an-Kopf-Rennen sollten es die letzten beiden Kämpfe entscheiden. Den Anfang machte Tim Hamann bis 57 kg Freistil. Nach einem 0:4-Rückstand wusste Hamex, wie er Kantemir Sibekov knacken kann und punktete in Runde 2 mit Rumreißer und am Boden. Endstand 12:4 und 3 Punkte für die Eichenkränze zum 14:11.
Mit diesem Paket Verantwortung stand dann Marco Scherf im letzten Kampf auf der Matte. In Runde 1 hatte Marco keinen Zugriff und sein Gegner Jonas Kock holte Wertung um Wertung bis zum 0:11-Pausenstand. Ein weiter so… und wir verlieren. Aber in Runde 2 mobilisierte Marco nochmal alle Reserven und gab in den 3 Minuten nur noch einen einzigen Punkt ab. Endergebnis 0:12 für Kock. Aber was viel wichtiger war, Marco hatte keinen Vierer abgegeben und es stand – wie schon so oft an diesem Kampfabend – nun auch am Ende ein Unentschieden mit 14:14 Punkten.
Nach den äußerst knappen Niederlagen an den letzten beiden Wochenenden holte Lugau mit dieser starken Leistung einen Punkt und klettert auf Platz 5 der Tabelle.
Der nächste Kampf ist dann schon kommenden Donnerstag, dem „Tag der Deutschen Einheit“. Passenderweise kommt an diesem Tag der RV Hannover zu uns. Beginn ist 15:00 Uhr in der Ringerhalle „Am Bahnhof“ in Lugau. Als Vorkampf hat unsere Jugend ihre erste Begegnung in der Jugendliga Sachsen. Gegner ist Werdau/Altenburg. Beginn ist 13:00 Uhr.