Bericht von Jan Peprny

Fotos von Katrin Peprny

Nach dem 5. Platz bei den Deutschen Meisterschaften der weiblichen Jugend vor einer Woche in Thalheim von Jenny Blachut war es nun an Anton Vieweg und Tim Hamann, den RVE Lugau auf Bundesebene zu vertreten.

Am Wochenende vom 08. – 10. April 2016 kämpfte Anton als Klassiker in Langenlonsheim und Tim als Freistiler in Schwäbisch Hall. Beide waren in ihrem ersten Jahr in der A-Jugend mit ihren 14 Jahren die Jüngsten. Entsprechend schwer war die Aufgabe.

Nach dem Wiegen in Antons Gewichtsklasse bis 69 kg mit 23 Teilnehmern am Freitag war klar, dass er beim Losen kein glückliches Händchen hatte. In seinem Pool waren alle Titelfavoriten inclusive Vorjahressieger Anthony Sanders aus Bayern. Entsprechend war die Stimmung und es musste ein guter Start in das Turnier gelingen. Diesen lieferte Anton in seinem ersten Kampf gegen den Rheinländer Frederik Brand. Gleich zu Beginn zog Anton einen Kopfhüftschwung, aus dem es für Brand kein Entkommen gab und siegte auf Schultern.

Am Samstag hieß Antons Gegner Artur Pinsack aus Singen in Südbaden. Hier ging er immer wieder durch Kopfhüftschwung in Führung, wurde übertragen und gab dadurch Punkte ab. Bei einer 15:11-Führung für Anton wurde es gegen Ende der 2. Halbzeit noch knapp. Am Mattenrand erkämpfte sich Pinsack eine 4 und kam auf 15:14 heran. Doch dann kam der Schlusspfiff und der zweite Sieg war gesichert.

Im dritten Kampf gegen Roman Frank aus Nordrhein-Westfalen ging Anton schnell mit Kopfhüftschwüngen, Rollen und Runterreißern in Führung. Bei einem Stand von 14:4 in der zweiten Runde schulterte er seinen Gegner.

In seinem nächsten Kampf gegen Simon Will aus Bayern gab Anton gleich zu Beginn unnötigerweise zwei Einser-Wertungen durch Heraustreten ab. Diesen Rückstand holte er aber schnell durch Runterreißer und einen Punkt am Mattenrand auf und es stand 3:2 für Anton. Gegen Ende der zweiten Runde versuchte er entgegen aller guten Ratschläge, Simon Will zu werfen. Dabei wurde er abgefangen und verliert diesen Kampf knapp mit 3:4.

Sein Gegner Nummer 5 war dann kein Geringerer als der Deutsche Meister des Vorjahres Anthony Sanders aus Bayern. Dies war die dritte Begegnung der beiden in diesem Jahr. Die ersten zwei Kämpfe verlor Anton jeweils knapp. Wollte er seine Medaillenchancen wahren, musste gegen den EM- und WM-Teilnehmer des Vorjahres unbedingt ein Sieg her. Anton wurde von Landestrainer Andreas Bering gut eingestellt und rang sehr konzentriert. Dann bekam Sanders eine Verwarnungs-Eins und Anton musste in die Bodenlage. Aber auch hier ließ er sich nicht aus der Ruhe bringen, verteidigte clever und gab keine Wertung ab. In Runde zwei erkämpfte sich unser Mann immer wieder seine Fassart und stellte den Münchener passiv, wodurch er zum 1:1 ausgleichen konnte und aufgrund der letzten Wertung gewann. Nach diesem Sieg gegen den Favoriten war der Poolsieg rein rechnerisch wieder möglich, vorausgesetzt, Sanders gewinnt gegen Will und Anton schmeißt Niclas Guha aus dem Wettbewerb. Und so kam es dann auch!

Im Kampf gegen Guha war Anton gleich von Beginn an der Aktivere mit den besseren Ideen. Nach einer 4:0-Führung in Runde zwei musste Guha angreifen, um den Kampf noch zu drehen. Und genau auf diesen Druck hat Anton gewartet und gewann mit einem astreinen Schulterschwung auf Ast. Zeitgleich gewann Sanders gegen Will und somit stand Anton, umjubelt von der zahlreich mitgereisten Fangemeinde, im Finale um Platz 1!

Sein Gegner im Finalkampf am darauffolgenden Sonntag hieß Maximilian Besser aus Unterelchingen aus Württemberg. Voller Selbstvertrauen ging er in diesen Kampf und setzte seinen Gegner ständig unter Druck. Mit einem Verreißer ging unser Kämpfer mit 4:0 in Führung. Diese ließ er sich bis zum Ende nicht mehr nehmen und wurde in seinem ersten Jahr als A-Jugendlicher Deutscher Meister.

Mit dieser Goldmedaille schaffte Anton etwas, was vor ihm nur Wenigen gelungen ist. Deutscher Meister der Jugend B im Vorjahr und ein Jahr darauf der Titel eine Altersklasse höher. Herzlichen Glückwunsch Anton!

In der Länderwertung belegte Sachsen hinter Württemberg und Südbaden mit 68 Punkten einen sehr guten 3. Platz, womit die mitgereisten Landestrainer Andreas Bering und Carsten Einhorn sehr zufrieden waren.

Kraft heil!