Bericht von Kati Blachut

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Am 29.04.2017 fand das alljährliche Wolfgang-Bohne-Gedenkturnier mit internationaler Beteiligung in Thalheim statt. Unser Verein hatte in der E-Jugend, wie schon zu den vergangenen Erzgebirgsspielen, mehrere Neulinge am Start.

Rick Scheffler und Paul Schulz mussten einige Schulterniederlagen hinnehmen, verloren aber nie den Ehrgeiz, mithalten zu wollen. Am Ende mussten beide gegeneinander ringen. Hier konnte Paul überzeugen und gewann technisch überlegen. Paul wurde Fünfter und Rick wurde Sechster. Als Trainer sehen wir in beiden viel Potential für unseren Ringkampfsport, vor allem viel Ehrgeiz.

Marick Schüßler setzte sich bravourös in seiner 25 kg-Klasse durch und stand im Finale einem Polen gegenüber. Dass die Polen in einer anderen Liga ringen, konnte man nicht nur in diesem Kampf sehen. Marick erhielt für seine zwei Schultersiege und einen durch technische Überlegenheit den Silberpokal.

Unser Diego Brückner startete ebenfalls in diesem Limit. Gegen einen Tschechen und einen Werdauer konnte er noch nichts ausrichten und wurde Achter.

Den Kampf gegen die Waage hatte Jeremias Schlegel schon einmal gewonnen und schaffte es auch, seinen ersten Kampf mit einem Punktsieg zu beenden. Jedoch stand ihm ein starkes Teilnehmerfeld gegenüber. Es folgten zwei Niederlagen. Jeremias wurde guter Neunter von insgesamt dreizehn Teilnehmern.

In der 31 g-Klasse setzte sich Merlin Fritzsche in sehenswerten Technikfolgen gegenüber drei Kämpfern aus Greiz, Gelenau und Chemnitz durch. Im letzten und entscheidenden Kampf traf er auf den Berliner Nassar. Merlin konnte keine Technik durchbringen, obwohl er kämpfte bis zum Schluss. Eine Punktniederlage bescherte Merlin den Silberpokal.

Unsere C-Jugend hatte einen schlechten Tag erwischt und man kann nur vermuten, das eventuell „das Zugpferd“ Erik Negwer gefehlt hat, denn Tim Kotzur, Alexander Putz und Nils Brendel fanden nicht so recht ins Turnier und schieden vorzeitig aus. Mit einem gewonnenen Kampf konnte sich Nils (-38 kg) noch unter die besten 10 ringen. Trotz allem möchte ich einen Kampf noch erwähnen und zwar der unseres Alex. Den ersten Kampf gegen den späteren Finalisten verloren, wollte Alex unbedingt im Turnier bleiben und wuchs im zweiten über sich hinaus. Zur Pause lag er mit 14:0 ganz weit vorn und eigentlich hätte nur noch ein kleiner Punkt zur technischen Überlegenheit gefehlt. Doch hier nahm ihm der Gegner, aus dem Mansfelder Land stammend, eine Zweierwertung ab, denn auch für ihn ging es darum, im Turnier zu verbleiben. Kurz vor Abpfiff verstolperte sich unser Ringer, befand sich plötzlich in der gefährlichen Lage und verlor den Kampf bei einem Stand von 14:2 auf Schultern. Sehr traurig, aber: Kopf hoch Alex, es ist erst das erste Jahr in der C-Jugend!

Unser Mattenfloh Leja Schüßler erkämpfte mit Freude am Ringen in ihrer Gewichtsklasse  bis 19 kg den Goldpokal. Die Zschopauerin Gerlach besiegte sie im Handumdrehen auf Schultern. Die zwei Mädels hatten so viel Spaß, dass sie eigentlich noch einmal zu einem Freundschaftskampf auf die Matte wollten – doch leider ließ dies der straffe Zeitplan nicht zu.

Zwei Gegnerinnen standen mit unserem Sonnenschein Ayana Leonhardt im 23 kg-Limit auf der Matte. Ayana hat Gefallen am Kopfhüftschwung gefunden, mit dem sie die Leipzigerin Hut auf beide Schultern packte und damit den Silberpokal holte.

In der 23 kg-Klasse gab es wieder einmal eine Neuauflage von „Haase und Wolf“ und den Kampf gegen Josephine Wrensch aus Pößneck. Beide Mädchen sind mit 23 kg zwei und drei Jahre älter als Janique und daher gibt es keinen Grund traurig zu sein, weil sie „nur“ den Bronzepokal überreicht bekam. Es ist gut zu sehen, wie Janique selbstbewusster wird. An regelmäßig wiederkehrenden Gegnerinnen ist das gut einzuschätzen und freut die Trainergemeinde.

In den Pools von Samantha Fritzsche (-60 kg) und Jenny Blachut (-65 kg) wurde jeweils nordisch gerungen. Beide hatten diesmal echt saustarke Gegnerinnen.

Samantha sah sich eventuell zu großem Druck ausgesetzt und es wollte ihr einfach nichts gelingen. Eine emotionale Farce für unser Mädels, was erst einmal verarbeitet, verkraftet und abgehakt werden muss. Jenny konnte sich gegen ihre deutschen Kontrahentinnen mit Schultersiegen durchsetzen. Doch gegen die Teilnehmerin aus Brno verlor sie nach Punkten und besonders bitter war die Niederlage unserer Sportlerin mit 1:2 gegen die Dauerrivalin Konopokova. Ein kleiner zierlich niedlicher Bronzepokal war Lohn für die Mühe.

Ganz mini besetzt war unsere Jugend D mit drei Sportlern.

Nach einem Freilos stand Oliver Schwabe dem späteren Drittplatzierten Schneider aus Thalheim gegenüber. Hoch motiviert versuchte Oliver, das Gelernte umzusetzen wurde jedoch jedes mal übertragen bzw. gekontert, verlor so seinen Kampf und musste vorzeitig ausscheiden.

Luke Schmalfuß und Leon Blachut befanden sich im 31 kg-Limit mit Abstand im stärksten Teilnehmerfeld des Turniers. Eine schon lange durch die Trainer sehnsüchtig erwartete Leistungssteigerung ist bei Luke zu erkennen, und dies spiegelte sich in den ersten beiden Kämpfe wieder. Hier wurden der Werdauer Hofmann und der Leipziger Hut auf die Matte gelegt. Super angefangen, aber leider genauso stark eingebrochen, denn die beiden nächsten Kämpfe gegen Abduvashidov aus Plauen und Aziev aus Dresden gingen an die Gegner. Luke landete von 16 Teilnehmern genau in der Mitte und wurde Achter. Im wirklich starken Feld ein gutes Ergebnis.

Mir fällt es immer schwer, eine Leistung meiner eigenen Kinder zu bewerten, ohne dabei arrogant zu klingen… aber dieser Tag war echt der Tag des besten Kämpfers und des aus der Masse hervorragenden Siegers im 31 kg-Limit, Leon Blachut. Im Pool waren vier Kämpfe zu absolvieren. Popov aus Chemnitz, Uhlmann aus Thalheim, Jirku aus Kladno und Blum aus Taucha wurden alle mit Schultersiegen ohne Gegenpunkte besiegt. Als es darum ging, wer aus dem Pool als Erster hervor geht, wurde festgestellt, dass der erste Sieg Popov zugeschrieben wurde. Dies musste umgehend geändert werden und somit änderte sich die Poolkonstellation und Leon musste einen weiteren Kampf gegen den Chemnitzer Wagner absolvieren, der bis dahin auch alle Duelle gewonnen hatte. Hier erfolgte die erste Gegenwertung, welche unseren Kämpfer nicht aus der Ruhe brachte. Es folgte ein 8:5-Punktsieg. Nun ging es endlich in den Finalkampf. Gerade erst von der Matte runter, durfte sich Leon noch etwas erholen und machte den letzten Kampf des Turniers. Von seinen Vereinskameraden angefeuert, kontrollierte er Aziev aus Dresden und setzte mit einer Kopfschleuder den 12:1 Endstand. Danach ging es um die Matte zum Abklatschen mit seinem Team, den Trainern und mitgereisten Eltern. Leons Ausbeute war ein kleiner goldener Pokal und ein mittlerer, ebenfalls goldener,  für den „Besten Kämpfer“. Herzlichen Glückwunsch zur Top-Leistung, Leon!

Einen großen Pokal gab es dann noch für den 6. Platz in der Teamwertung.

Mit 249 Ringer/innen und 33 angereisten Vereinen ging wieder ein schönes, großes, spannendes aufregendes und auch positiv anstrengendes Turnier zu Ende. Ich bin schon gespannt, wer im April 2018 am Start sein wird und wie die Kinder sich entwickelt haben 🙂

In diesem Sinne KRAFT HEIL!

Ein großes Dankeschön geht auch wieder an meine Listenführer/innen, Frau Schüßler, Frau Wolf, Herrn Kotzur und an Lautsche, der die Doppelbelastung als Schreiber und Betreuer gut gemanagt hat!