Bericht von Kati + Jens Blachut

Zur Landesmeisterschaft der Jugend E im Freistil und Jugend D im klassischen Stil am 30.05.2015 in der Altstadtschule in Zschopau waren neun Lugauer Ringer am Start.

Der Jüngste, Kleinste und Leichteste, Marick Schüßler, stand nach seinem 6. Geburtstag das erste Mal auf der Matte und sollte es mit Gaytukaer und Abdushahiv aus Plauen und dem Zöblitzer Glödner aufnehmen. Erstaunlich stark zeigten sich seine Gegner und verpassten unserem Jüngsten insgesamt sechs Schulterniederlagen (in der E-Jugend regulär zwei pro Kampf). Zum Glück gab es für den 4. Platz auch eine Urkunde, sodass das erste Ringererlebnis nicht ganz so niederschmetternd ausfiel.

Genau so erging es auch Oliver Schwabe, welcher in der Jugend E -25 kg mit Luke Schmalfuß und Leon Blachut in einem Feld von 16 Jungringern stand. Erst musste er gegen seinen eigenen Trainingspartner Luke ran und verlor hier auf Schultern. Danach wartete Nick Schneider aus Thalheim auf ihn, der gleich in der ersten Runde mit technischer Überlegenheit mittels Spindeln punktete. Mit zwei Niederlagen im Pool war das Turnier für ihn vorbei.

Luke gewann gegen Oliver und gegen Drogoin aus Weißwasser, indem er selbstbewusst in diese Kämpfe ging und seine Kopfhüftschwünge zum Erfolg führten. Dann kam auch hier Nick Schneider, wo auch Luke zwei Schulterniederlagen kassierte. Kurzzeitig traurig rappelte er sich schnell wieder hoch und gewann im Anschluss mit zwei Schultersiegen den Kampf gegen Fedesenko aus Aue. Somit schaffte er es mit seiner guten Leistung ins kleine Finale.

Im Pool A kämpfte sich Leon gegen Woldert aus Markneukirchen, Lehnert aus Taucha, Weiß aus Aue und Abdushahiv aus Plauen mit einer astreine Serie ins Finale. Jedoch das Duell gegen Finn Weiß kostete viel Kraft. Leon führte hier zur Pause mit 10:6, ließ in Runde zwei aber etwas nach, weil Finn alles aufbot, um den Kampf doch noch für sich zu entscheiden. Doch Leon fand wieder zu sich und gewann nach abgelaufenen 4 min mit 22:7. Nun wartete der „alt“bekannte Gegner Nick Schneider auf Leon und Luke musste, um die Bronzemedaille zu erkämpfen sich mit Finn Weiß auseinandersetzen. Beide waren fast zeitgleich an der Reihe, sodass Trainer und Trainingspartner auf beiden Matten gefordert waren bzw. mitfieberten.

Luke ging, wie in seinen ersten Kämpfen, selbstbewusst auf die Matte und war mit 4:5 dran geblieben. In Runde zwei folgte er den Anweisungen des Trainers und nutzte, das Ende des Kampfes schon fühlbar nahe, die Gelegenheit zum KH und hielt Finn in der gefährlichen Lage. Doch die Kräfte ließen nach und Luke konnte dem Druck nicht mehr stand halten, ließ sich übertragen und befand sich nun selbst in der gefährlichen Lage. Zum Leidwesen seines Trainers brach er zu guter Letzt, mini Sekunden vor dem Abpfiff, ein und gab somit seine schon fast sichere Bronzemedaille an Finn Weiß aus Aue ab.

Leon befand sich schon, bevor es auf die Matte zum Finale ging, in einem Schockzustand. Schon wieder der Nick Schneider, wo er doch eine kleine Hoffnung hatte, das dieser in der -23 kg-Klasse starten würde – und nun stand er ihm schon wieder gegenüber. In der ersten Runde machte Nick seine Punkte mit Beinangriffen und wollte spindeln, was ihm nicht gelang. Leon reagierte nur verlangsamt und sehr verhalten. Auch in der zweiten Hälfte kamen keine Angriffe und er reagierte auf keine Anweisungen von außen. Offensichtlich blockierte er sich selber und vergab seine, zuvor so super erkämpfte Berechtigung auf die Goldmedaille. Leon verlor nach Punkten und wurde Zweiter.

Wie schon oben erwähnt rang die Jugend D klassisch. Moritz Ose, im -23 kg-Limit ringend, hatte zwei Kontrahenten. Einmal unseren besten Kumpel Jonas Nürnberger aus Werdau, mit dem sich wirklich alle super verstehen, der sich immer mit bei unserer Jugend aufhält aber auf der Matte nichts anbrennen lässt und zeigt wer der Gewinner ist und Sebastian Wagner aus Pausa. Beide Kämpfe verlor Moritz auf Schultern und die Trainer hoffen doch, dass er jetzt verstanden hat, im Training aufpassen zu müssen. Dennoch Bronze für unseren Moritz Ose.

In der nachfolgenden Gewichtsklasseneinteilung, in der -25 kg, waren mit Alexander Putz weitere fünf Teilnehmer eingetragen. Hier wurde Jeder gegen Jeden gerungen. Hochachtung verdient Alex für seine eigene Motivation, die er bei jedem seiner fünf Kämpfe an den Tag legte und den Versuch die Anweisungen der Trainerin erfüllen zu wollen, denn Alex ging in kürzester Zeit vier mal als Verlierer von der Matte. Motivation und sein Wille brachte er auch für den letzten Vergleich auf, und diesmal wurde er belohnt. Alex ging auf die Matte, bekam den Oberarm und den Kopf des Gegners zu fassen und zog einen schönen Kopfhüftschwung und legte den aus Dresden Mitte stammenden Ringer auf Ast. Alex freute sich, als hätte er die Goldmedaille gewonnen. Er wurde somit nicht Letzter und konnte noch eine Urkunde für den fünften Platz in Empfang nehmen.

Mit sieben anderen Sportlern in seiner Gewichtsklasse konnte es Erik Negwer (-29 kg) mit einem gezogenen Freilos ruhig angehen. Genauso abgeklärt und ruhig stand er, in seinem Pool, wenn’s hoch kommt, 40 Sekunden in vier Kämpfen auf der Matte. Er machte jeweils vier Punkte, die zu Schultersiegen führten und schaltete somit Ebert aus Aue, Heide und Funk jeweils aus Taucha und Kunz aus Thalheim vorzeitig aus. Erik hatte in seinem Finale nun schon ein klein wenig die Lugauer Ehre zu verteidigen, denn nicht nur Leon verlor im Finale gegen einen Thalheimer, auch Nils Brendel, aber dazu später mehr. Jedoch ließ auch Erik im Finale nichts anbrennen und bewegte seinen stark motivierten und mit Siegeswillen ausgerüsteten Gegner nach Belieben. Mit Kraft und aus der Bewegung heraus bugsierte er Finn in die gefährliche Lage und hielt ihn mit beiden Armen Kopf an Kopf liegend fest. Doch dieser bäumte sich mehrfach bis auf die Kopfspitze auf, worauf Erik routiniert und mit Kraft am Kopf ziehend ihn wieder und wieder auf die Matte zurück holte, bis das der Abpfiff erklang. Unangefochtener Landesmeister, der keine Angst vor niemanden, auch nicht vor Thalheimern hat ;-))), wurde unser Erik Negwer.

Niklas Tasche und Nils Brendel befanden sich in unterschiedlichen Pools in ihrer -31 kg-Gewichtsklasse und hatten jeweils zwei Kämpfe zu absolvieren mit jeweils einem Freilos dazwischen. Beide begannen ihr Turnier mit Schultersiegen. Niklas gegen Korn aus Gelenau, wo er nur einen KH brauchte und Nils gegen Heidelberger aus Leipzig, wozu er einen lupenreinen Armdrehschwung benutzte. Niklas verlor gegen den späteren Sieger Pascal Redwitz aus Thalheim auf Schultern. Eine Runde aussetzend erholte er sich und griff im kleinen Finale nochmals voll an. Sein Mut wurde belohnt und er konnte mit einem KH Otto Meinel aus Markneukirchen, welcher zuvor im anderen Pool durch Nils Brendel geschlagen wurde, schultern. Bronze für Niklas.

Mit seinen zwei gewonnen Kämpfen stand Nils das erste mal in einem Finale und jeder hätte ihm diese erste Goldmedaille von Herzen gegönnt. Doch im Finale ging gar nichts mehr, kein Mut, kein Selbstvertrauen, alles weg. Nils hatte vergessen, was ihn zu seinen vorherigen Erfolgen verhalf und kullerte regelrecht sich selbst auf den Rücken. Schade, Platz zwei für Nils.

Mit neun Sportlern angereist und mit fünf Medaillen abgereist, zeugt von einer guten Bilanz, zumal wir mit Pausa punktgleich (33) auf Platz 2 in der Teamwertung landen konnten. Unangefochtene Nummer 1 ist und bleibt hier Thalheim mit 55 Zählern.

Jedoch hielt sich die Freude bei dem Trainergespann in Grenzen, da ganz klar mehr drin gewesen war und unverständlicherweise der so genannte „letzte Biss“, der unbedingte Wille zum Sieg (nach dem Motto „mehr als Zweiter kann ich nicht werden, wenn ich alles gebe und trotzdem verliere“), der bei anderen gleichaltrigen Ringern zu erkennen ist, fehlt.