Bericht von Kati Blachut

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Beachtlicher 5. Teamplatz für den Lugauer Ringernachwuchs

Am 15.11.2015 fand in Dresden das 41. Hans-Wittwer-Gedenkturnier statt. 182 Ringer/innen standen auf vier Matten zum Kampf um Gold, Silber und Bronze bereit. Der Lugauer RV entsendete 15 Sportler in den E-, D-, C- und A-/B-Altersklassen.

Los ging es, wie immer, mit den Kleinsten und Jüngsten im Ringkampfsport. Marick Schüßler stellte sich bei vier zu absolvierenden Kämpfen als unbesiegbar heraus. Er gewann technisch überlegen gegen Felix Strunz aus Thalheim und Louis Bischof aus Cottbus. Gegen den Dresdner Schmid erarbeitete er sich mit Beinangriffen eine 16:0 Führung, bis er ihn auf beide Schultern legte. Im letzten Duell mussten die Schiedsrichter sogar die Punktetafeln wieder von vorne aufklappen, da John Barth aus Mühlberg und unser Marick sich in vier Minuten Kampfzeit nichts schenkten, immer wieder punkteten und mit Abpfiff eine Führung von 26:22 für unseren Jüngsten auf der Tafel stand. Ein gelungener Einstand ins offizielle Turniergetümmel.

Mit einer punktgenauen Landung auf der Waage startete Merlin Fritzsche unter weiteren fünf Teilnehmern in der bis 23 kg-Klasse der Jugend E. Merlin setzte alles um, was er bisher im Training erlernt hatte, „zauberte“ technisch auf den Matten, sodass er die ersten vier Vergleiche gegen Bohn aus Thalheim, Ranke aus Berlin, Brunner aus Thalheim und Spindler aus Leipzig jeweils unter zwei Minuten Kampfzeit mit Schultersiegen oder technischer Überlegenheit absolvierte. Spannender stellte sich der letzte, entscheidende Kampf dar, bei welchem beide mit 6:6 in die Pause gingen. Das Ziel klar im Blick ließ Merlin dem Berliner Teoman in der zweiten Runde keine Chance mehr, holte sich mit mehr Durchsetzungsvermögen Punkt um Punkt bis zum 24:6 und setzte mit einem Schultersieg noch einen drauf. Ohne Übertreibung kann man behaupten, dass unsere Kleinsten an diesem Kampfsonntag unsere Größten waren und sich die Trainer auf kommende Wettkämpfe freuen können. 🙂

Gleich 13 Ringer waren in der Gewichtsklasse bis 25 kg eingetragen. Hier kämpften Iwen Negwer und Luke Schmalfuß im siebener-Pool und Oliver Schwabe im sechser-Pool. Iwen erwischte gleich bei der Auslosung seinen Trainingspartner Luke, der genau wie sein zweiter Gegner Friedrich aus Dresden zwei Jahre älter ist. Hier konnte Iwen noch nicht mit halten und schied aus dem Turnier aus.

Insgesamt in seiner Leistung gesteigert hat sich Luke, nur die Zielstrebigkeit fehlt noch etwas. Er gewann gegen Iwen und verlor in Führung liegend gegen Aziev Ajub aus Dresden. Im dritten Kampf besiegte er wieder einen Tschechen vom SK Nur und ebenfalls den Dresdner Friedrich bei einem Stand nach vier Minuten von 27:14.

Im sechser-Pool setzte sich Oliver Schwabe, immer mit einem Lächeln auf die Matte gehend, vorzeitig gegen Zwinscher aus Werdau und Deckerth aus Cottbus mit Schultersiegen durch. Die Kämpfe drei (Schneider aus Thalheim) und vier (Friedrich aus Dresden) verlor er. Jetzt wurden die Plätze ausgerungen und hier standen sich die Lugauer im Duell um Platz 5 gegenüber. Ein heiß umkämpftes Gefecht, in welchem der Erfahrenere der beiden, nämlich Luke, die Oberhand behielt und zur Pause vorne lag. In Runde zwei wurde die oben schon erwähnte Zielstrebigkeit von Luke vermisst und Oliver nutzte dies durch Anbringen von Techniken bis zu einem Stand von 14:18 aus. Ein Glück für Luke, dass die Zeit um war. Platz 5 für ihn. Oliver holt seinen Rückstand, da er später zum Ringkampfsport gefunden hat als Luke, auf und wurde immerhin 6. von 13 Teilnehmern in seiner Altersklasse.

Weitere 12 Kinder befanden sich in der bis 28 kg-Klasse um Leon Blachut. Er scheint einen neuen Angstgegner ausgemacht zu haben, denn Leon verlor technisch unterlegen nur einen Kampf im Pool – und zwar gegen Kolonko aus Thalheim. Alle anderen gewann er mit Schultersiegen. Im kleinen Finale hatte er mit Blum aus Taucha keine Mühe und erkämpfte sich eine technische Überlegenheit schon in der ersten Runde. Bronze für unseren Leon.

Wir kommen zur Jugend D (9 und 10 Jahre).

25 Kg = Moritz Ose = Platz 1. Leider war hier keiner der angereisten Ringer so leicht wie er. Bei einem arrangierten Freundschaftskampf gegen den Thalheimer Brunner schulterte er diesen in kürzester Zeit und kam so wenigstens einmal zum Ringen.

Mit Alexander Putz und Tim Kotzur waren zwei Lugauer im 12er-Feld der bis 27 kg-Kategorie. Beide befanden sich in unterschiedlichen Poolen und beide starteten mit einer Niederlage ins Turnier. Leider rettete auch seine wunderschöne Brücke Alexander nicht vor der zweiten Niederlage, die ihm aus dem Turnier ausscheiden ließ. Durchhalten und dran bleiben ist hier die Devise für unseren Alex.

Tim agierte in seinem ersten Kampf zu verhalten, denn der Berliner war nicht stärker oder besser wie er. Im zweiten Kampf gegen Steinert aus Dresden versuchte er die Ansagen der Trainerin umzusetzen, was ihm mit einer technischen Überlegenheit noch vor der Pause gelang. Gegen Dwinger aus Gelenau zog er, wie erwünscht, einen schnellen KH und schulterte ihn. Schön wäre es, wenn er all seine Kämpfe so motiviert umsetzen könnte, denn Tim verlor die folgenden Kämpfe und wurde am Ende Sechster.

Erik Negwer hat, so vermute ich, eine neue Lieblingstechnik gefunden. Kampf eins und zwei gegen Heide aus Taucha und Tewellis aus Weißwasser gewann er jeweils durch die Beinspindel. Erst einmal richtig gefasst, rollte er bis zur technischen Überlegenheit bzw. zum Schultersieg durch. Noch einen drauf setzte er im dritten Kampf gegen Kunz aus Thalheim, indem er einen Wurf über die Brust zeigte und ebenfalls technisch überlegen gewann. Im letzten Kampf konnte auch Richter aus Preußen Berlin nichts gegen die eigene Schulterniederlage ausrichten. So heißt der Sieger in der Gewichtsklasse bis 31 kg Erik Negwer aus Lugau. Den Veranstaltern war die technische Vielschichtigkeit unseres Ringers auch aufgefallen und somit wurde er noch zusätzlich zum „Besten Ringer“ seiner Altersklasse ausgezeichnet.

Mit bis 34 kg die „schwersten Jungs“ in der Altersklasse D waren Niklas Tasche, Erik Schreiner und Nils Brendel.

Niklas kennt alle Techniken und beweist auch viel Übersicht auf der Matte, kann aber das Gelernte nicht umsetzen. Ihm fehlt zur Technik die Kraft, diese bis zum Ende durchzuziehen. Er verliert seinen ersten Kampf gegen Elmurzuev aus Brno. Gegen den starken Pascal Redwitz aus Thalheim hingegen steigert er sich von Sekunde zu Sekunde, agierte umsichtig, konterte den Thalheimer aus, erkämpft sich so eine Pausenführung von 8:2 und baute diese bis zum Abpfiff auf 18:8 aus. Im dritten, im leider letzten Kampf für Niklas in diesem Turnier, scheint die Kraft weg und er verliert auf Schultern bei einem Stand von 6:14.

Erik Schreiner startete mit einem Sieg über Nitsche aus Preußen Berlin ins Turnier, kassiert aber im gleichen Atemzug eine Schulterniederlage gegen Krause aus Taucha und stand dann seinem Trainingskameraden Nils gegenüber. Siegessicher, da schon immer im Training besiegt, geht Erik in diesen Kampf und muss feststellen, dass hier nichts mehr mit sicherem Gewinnen ist und geht als Verlierer von der Matte. Seine Chance in diesem Turnier weiter zu kommen, verwirkte er beim Stand von 7:9 gegen Elmurzaev aus Brno, da er nicht die Zweierwertung und damit die letzte Wertung vor Ende auskämpft. Ihm bleibt ein 6. Platz von 11 Teilnehmern.

Sehr positiv aufgefallen war hingegen Nils Brendel mit seinen drei gewonnenen Kämpfen gegen Ekhaev aus Dresden Mitte, Nitzsche aus Preußen Berlin und seinem Vereinskumpel Erik. Hier zeigte er, dass er sich mit Beinangriffen und KH´s durchsetzen kann. Robert Krause unterbrach dann seine Siegesserie, indem er schneller agierte als Nils und ihn schulterte. Als Zweiter rang unser Nachwuchssportler nun um Bronze. Leider verfiel Nils wieder in seine Anfängerhaltung, ließ Jonathan Schöne aus Weißwasser machen und verlor nach Punkten. Schade, hätte diesmal nicht nur der undankbare 4. Platz drin sein können.

Randy Pelikan hatte drei Kämpfe zu absolvieren. Die Mundwinkel gingen nach unten, als der erste Kampfgegner bekannt wurde und leider rang er auch so. Randy brachte Eric Hofmann aus Gelenau wenig Gegenwehr entgegen, wehrte nicht konsequent genug Rollen ab und verlor technisch unterlegen. In Runde zwei, gegen Dominik Wandler aus Zauckerode, schien sich der erste Kampf zu wiederholen, denn Randy lag zur Pause mit 0:3 zurück. Danach rang er offensiver, ging mehr vorwärts, ließ sich nicht mehr ganz so unkontrolliert über die Matte schieben und erkämpfte Zweierwertungen und konnte bis zum Schluss seine Führung von 6:5 verteidigen. Sein letzter Kontrahent in diesem Turnier war sicherlich ein Neuling. Randy zog gleich in den ersten Sekunden einen KH und legte Taubert aus Dresden auf´n Ast. Da sich alle Ringer in der Gewichtsklasse untereinander besiegten, erzielte Randy eine Bronzemedaille.

Der letzte im Lugauer Ringerbunde war unser Florian Friedrich im Gewichtslimit bis 85 kg der Jugend A. Ohne Zweifel hat er es in diesem Bereich, wo alle schon jahrelang auf der Matte stehen, sehr schwer, als Anfänger Fuß zu fassen. Umso positiver ist, dass er nach einer Punktniederlage und einer Schulterniederlage (in Form eines Freundschaftskampfes gegen einen 90 kg Mertens aus Leuna und zu viel Druck von außen) weiter an sich arbeiten, gut trainieren und besser werden will. Florian errang eine Silbermedaille.

Zusammenfassend mit:

4    1. Plätzen durch Erik Negwer, Merlin, Marick und Moritz,
1    2. Platz von Florian,
2   3. Plätzen von Randy und Leon,
1    4. Platz von Nils,
1    5. Platz von Luke und
3   6. Plätzen von Oliver, Tim und Erik Schreiner

errang unser Nachwuchs mit seinen sehr guten und guten Leistungen einen beachtlichen 5. Platz in der Vereinswertung unter 22 teilnehmenden Vereinen.

Herzlichen Glückwunsch an alle!

Noch eine kleine Anmerkung: „Wettkampfleistung spiegelt meist den Trainingsfleiß wieder!“

Bedanken möchte ich mich ganz herzlich bei allen Protokollanten/innen, ohne die dieser Bericht nicht so ausführlich ausgefallen wäre und meinen mitgereisten Betreuern, meinem Vati und meiner Tochter.

Als Trainerin, die die Kinder von Anbeginn ihrer „Ringerkarriere“ kennt: Ist echt schön zu sehen, wie ihr euch weiterentwickelt habt. 🙂