Bericht von Kati Blachut

Elf junge Sportler nahmen am Jahreshighligt für Nachwuchsringer in Thalheim teil. Das „Bohne-Turnier“ war wie immer auf fünf Matten absolut top organisiert.

In der zweitkleinsten Gewichtsklasse – 21 kg der Jugend E waren Luke Schmalfuß und Moritz Ose eingetragen mit weiteren 7 Jungs. Der eine im A- und der andere im B-Pool startend, ging Luke mit einem Schultersieg gleich in der ersten Runde und Moritz mit einem technischen Überlegenheitssieg ins Turnier. Zwischen den verschiedenen Kämpfen in den Poolen ist es eine gefühlte Ewigkeit für die Kinder, bis alle anderen Altersklassen und deren Gewichtsklassen gerungen haben. Vielleicht auch deswegen fanden beide nicht in ihre zweiten Kämpfe und verloren auf Schultern gegen den Tschechen Filip und den Gelenauer Feig. Luke musste danach noch eine Schulterniederlage einstecken, wobei Moritz ein Freilos hatte und so eine Runde weiter war. Aufgrund der ersten guten Kämpfe ging Luke als Dritter aus dem A-Pool hervor und bestritt seinen letzten Turnierkampf um Platz 5 gegen den gleichaltrigen Fechner aus Leipzig. In einem kurzen Vergleich zog Luke einen Kopfhüftschwung und konnte sich so den 5. Platz sichern.

Alexander Friedrich aus Dresden Mitte war genauso gut wie Moritz. Hier ging´s um die Bronzemedaille. Mit Aussicht auf das Podest gab Moritz nochmals alles und lag mit guten technischen Punkten in Führung. Leider sah er den Ansatz zum Kopfhüftschwung des Gegners zu spät und verlor noch auf Schultern. Undankbarer vierter Platz für Moritz, was auf mehr hoffen lässt, wenn Moritz das im Training Erlernte umsetzen wird.

Eine Gewichtsklasse weiter oben, in der 23er, wurden drei unserer Kämpfer eingetragen und wieder starteten zwei von drei mit gekonnten Kopfhüftschwüngen und damit mit Schultersiegen ins Turnier. Tim Kotzur hatte es gleich mit dem späteren Zweitplatzierten Max Bistron aus Ostrava zu tun gegen den auch Leon Blachut seinen zweiten Vergleich verlor. Tim gewann jetzt auch seinen zweiten Kampf mit einem Schultersieg über Richard Brand aus Plauen. Danach musste er mit einem Freilos sehr lange auf seinen nächsten Einsatz warten. In Runde vier konnte er an seine gute zweite Runde ansetzen und gewann wieder gegen einen Plauener mit einem Kopfhüftschwung. Jetzt bekam es Tim mit Tim Krasnickiy aus Taucha zu tun, der schon Leon in Runde drei aus dem Turnier warf. Leon war in diesem Kampf der Aktivere. Es war auch seine letzte Chance weiter zu kommen. Doch leider wurde er bei seinen sehr schön gezogenen Kopfhüftschwüngen immer wieder übertragen und geriet selbst in die gefährliche Lage und schied vorzeitig aus. Tim hingegen hielt sich beim gleichen Gegner bis zum Schluss auf der Matte und kassierte nur eine geringe Punktniederlage, die ihn weiter, in Runde sechs, um Platz 5 ringen ließ. Nach fast sieben Stunden des Wartens und des Kämpfens war wohl die Luft etwas raus und dann stand auch noch der „Lugauer Angstgegner“ Jonas Nürnberger aus Werdau unserem Tim gegenüber. Jonas machte kurzen Prozess und Tim wurde 6. von 16. Trotzdem eine beachtliche Leistung im starken Kämpferfeld.

Joel Ghauri hatte es ebenfalls nach zwei oben schon erwähnten Siegen in Runde drei mit Jonas aus Werdau zu tun und verlor ebenfalls. Hiervon ließ er sich jedoch nicht erschüttern und ging offen in seinen nächsten Kampf gegen den Pausaer Schmalfuß und wurde mit einem Sieg belohnt. Der fünfte Gegner war der spätere Turniersieger in dieser Gewichtsklasse und ließ wiederum Joel keine Chance und schickte ihn mit 0:16 von der Matte. Und wieder stand am Ende des Turniers der Tauchaer Krasniskiy gegen unseren Lugauer Ringer. An Joel wurden im Vorfeld keine Erwartungen gestellt, da er eine lange Zeit das Training nicht besuchen konnte. Umso überraschender war sein Turnierverlauf bis auf eine Platzierung hin. Letztendlich war auch bei Joel das Durchhaltevermögen aufgebraucht und er belegte mit einer 6:16-Punktniederlage den sehr guten vierten Platz. Einer von zwei Lugauer Ringern, die das Trainergespann (Alexander Tyschkowski und Enrico Lauterbach) um die Berichterstatterin positiv überraschten.

Zum ersten mal Turnierluft schnupperte unser Florian Dietrich in der mit 15 Ringern besetzten 28 kg-Gewichtsklasse. Gerade ein Vierteljahr im Training startete er gegen zwei starke Gegner ins Turnier. Seinen ersten Kampf musste er gegen den späteren Zweitplatzierten Erik Stoll und im zweiten Kampf gegen Timo Opitz, beide aus Thalheim, auf die Matte. Noch sehr unerfahren und nur mit einer geringen Auswahl an Techniken ausgestattet, verlor er seine Duelle. Kein Grund zum Aufgeben, denn Florian hat eindeutig Talent fürs Ringen und bitterlich geweint, was auch von großem Ehrgeiz zeugt. Niederlagen sind genau so wichtig wie Siege, denn sie sind zum Lernen und Weiterbilden da, Florian … dran bleiben!!!

Nach der Jugend E folgte die nächste Altersklasse, die Jugend D. In dieser starteten in der Gewichtsklasse -27 kg, mit weiteren 7 Startern ein schon relativ erfahrener Ringer, Erik Negwer, und noch ein blutjunger Anfänger, Niklas Tasche. Auffällig im Kampfverlauf der 27er war die vermehrte Teilnahme von ausländischen Sportlern aus Tschechien und der Slowakei. Letztgenannte Sportler und diese von Greiz waren hier unangefochtene Favoriten und machten die Platzierungen unter sich aus. So verlor unser Erik, obwohl in ihn Hoffnungen auf eine Platzierung gesetzt wurden, seinen ersten Kampf gegen Baischoniv (3.Platz) vom SK Nur technisch unterlegen und weiter gegen Galamatov (1.Platz) aus Greiz und schied von sich selbst enttäuscht und traurig vorzeitig aus. Umso bitterer war der verlorene Kampf, weil Erik unbedingt seine letzte Chance nutzen wollte, gewinnen wollte und in Führung lag.

Seine erste Runde verlor auch unser Neuling gegen Galamatov. Danach brachte ihn ein Freilos weiter und wieder ein Ringer aus der Slowakai wartete auf ihn. Niklas setzte seine noch sehr geringen Kenntnisse um und rang erstaunlich mit sehr viel Übersicht. Am Ende des Kampfes hieß es dann 14:7 für unseren Ringer. In Runde vier machte Abdurhman ebenfalls wieder vom SK Nur mit Niklas kurzen Prozess. Beim späteren Drittplatzierten zeigte sich die Unerfahrenheit unseres Neulings. Letztendlich konnte Niklas, im wahrsten Sinne des Wortes, um Platz 5 mitringen. Hier versuchte er nochmals, alles Erlernte umzusetzen, kämpfte sich heran und verlor mit 2:6 und 6:8! Punkten. Dies war, nach Joel Ghauri, die zweite positive Überraschung in diesem Turnier und mit Florian der nächste junge Ringer, der es bei regelmäßigmn Training weit bringen könnte.

Ebenfalls 27 kg brachte Maximilian Lauterbach auf die Waage, nur das die „kleine Lautsche2 schon in die Altersklasse C gehört. Leider hatte das Leichtgewicht keinen Gegner und konnte sich somit auchleider nicht beweisen und nahm kampflos die Goldmedaille mit nach Hause.

Elf Kilo mehr brachten insgesamt 17 Ringer in der 38er Gewichtsklasse auf die Waage, zu welchen Moritz Frey gehörte. Mit dem 9.Platz reihte er sich in der Mitte des Sportlerfeldes ein. Mit einer Punktniederlage gegen Cedrik Hofmann aus Chemnitz (3.Platz), einem Schultersieg gegen den Tschechen Novotny und wiederum einer Schulterniederlage gegen Gielow von den Küstenringern (2.Platz) schöpfte er sein Potenzial nicht ausreichend aus.

In die weibliche Jugend aufgestiegen und noch ihren Platz suchend, startete Jenny Blachut in der -49 kg-Klasse. Ihren ersten Kampf verlor Jenny nach einer Hebeltechnik der Greizerin Hirsch auf Schultern, was nicht hätte sein müssen. Im zweiten Kampf traf sie auf die bekannte Zöblitzerin Claußnitzer, welche ebenfalls in die Jugend aufgestiegen war. Hier setzte sich Jenny mit einem Runterreißer und folgender Hebeltechnik zum Schultersieg durch. Die spätere Erstplatzierte Balikowa aus Kladno war für alle Mädchen und somit auch für Jenny eine Nummer zu groß. Diesen Kampf verlor sie 0:16 und wurde Dritte.

Gegen 18:30 Uhr war das angenehm familiär geführte „Bohne-Turnier“ beendet. Bei den Siegerehrungen wurden durch 32 Vereine und 322 Ringer/Ringerinnen die Platzierten gebührend gefeiert. Der RVE Lugau landete in der Vereinswertung mit einem 1. Platz, einem 3. Platz, zwei 4. Plätzen, einem 5. Platz, zwei 6. Plätzen und jeweils einem 8., 9., 10. und 12 Platz auf dem 14. Rang.

Fotos von Eduard Tyschkowski